Medienmitteilung
Der Auftrag für den Bau des Smart Living Labs auf dem Gelände der bluefactory unterlag den Bestimmungen für öffentliche Ausschreibungen. Der Bau wird finanziert vom Kanton Freiburg. Im Gebäude sollen Forschungsteams der EPFL, der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HTA-FR) und der Universität Freiburg arbeiten. Die öffentliche Ausschreibung für das Bauprojekt wurde von JPF Entreprise Générale aus Bulle gewonnen.
Nach der letzten März erfolgten öffentlichen Ausschreibung wurde der Auftrag für den Bau des Smart Living Labs, Forschungszentrum für die Zukunft der gebauten Umgebung, auf dem Gelände der bluefactory der Firma JPF Entreprise Générale AG aus Bullezugesprochen. Die Totalunternehmen, die sich beworben hatten, wurden auf der Basis einer Bewertungsmethode geprüft, die Preis, technische Qualität des Angebots und die spezifische Organisation des Anbieters sowie dessen Organisation im Hinblick auf die Ausführung des Auftrags gewichtete. Der Gewinner der Ausschreibung hob sich ab durch sein sehr gutes Verständnis für das Projekt und dessen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf eine Optimierung der Kosten. Das Siegerprojekt hält sich an den vom Kanton Freiburg vorgegebenen Globalkredit in der Höhe von CHF 25 Millionen.
"Der Gewinner der Ausschreibung hob sich ab durch sein sehr gutes Verständnis für das Projekt und dessen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf eine Optimierung der Kosten"
Das vom Kanton Freiburg realisierte Projekt ist das Ergebnis einer fortgesetzten Zusammenarbeit zwischen der BFF SA und dem Smart Living Lab. Konkretisiert wurde es 2018 mit der Lancierung eines partizipativen und innovativen Studienauftrags. Die darauffolgenden Schritte haben es ermöglicht, spezifischer auf die Bedürfnisse der Benutzer einzugehen. Dabei gelangten ein iteratives Verfahren und neuste Forschungstools zum Einsatz. Die Arbeiten mündeten schliesslich in ein Baugesuch und eine öffentliche Ausschreibung für ein Totalunternehmen.
Ein lebendiges Labor
Ab 2025 wird das Smart Living Lab auf einer Fläche von 5’000 Quadratmetern 130 Personen aufnehmen, die aus 11 Forschungsgruppen der EPFL, der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HTA-FR) und der Universität Freiburg stammen. Das Gebäude aus lokalem Holz, das im Hinblick auf das Erreichen der langfristigen Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes gebaut wird, verfolgt ökologische Ziele, die auf den Anforderungen einer 2000-Watt-Gesellschaft bis 2050 basieren. Die Ziele werden über den gesamten Lebenszyklus hinweg definiert. Das Gebäude hält sich zudem an die Vorgaben des Labels Minergie-A-ECO und an den Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS. Das Gebäude soll nicht nur ein angenehmer und leistungsfähiger Arbeitsort ein, es soll auch das zentrale Experimentierfeld des Smart Living Labs sein. Das pluridisziplinäre und fortschrittliche «lebendige Labor» auf vier Stockwerken wird ein Raum sein, in dem unter realen Bedingungen gearbeitet und geforscht werden kann.
"Ab 2024 wird das Smart Living Lab auf einer Fläche von 5’000 Quadratmetern 130 Personen aufnehmen, die aus 11 Forschungsgruppen der EPFL, der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HTA-FR) und der Universität Freiburg stammen"
Digitales Modell des Gebäudes
Um eine hohe Genauigkeit der Ergebnisse zu erreichen, wird am Gebäude eine ganze Palette von Einrichtungen angebracht, die verschiedene Forschungstätigkeiten ermöglichen. Zahlreiche Sensoren erlauben die Messung von verschiedenen Parametern, die Auskunft über den Energieverbrauch, die Umgebungsqualität oder die Raumbelegung geben. Die permanente Überwachung des Gebäudes wird Daten an eine gemeinsame Datenbank und ein digitales Modell des Gebäudes (BIM – Building Information Modeling) liefern, letzteres gemäss dem Prinzip «OpenBIM», das die Interoperabilität und Kontinuität der Daten sicherstellt. Dieser «Digital Twin» deckt 3 wichtige Aspekte ab: 1. Er ermöglicht eine Evaluation nach der Nutzung der Räume, liefert eine kritische Rückmeldung und gibt Aufschluss darüber, ob die angestrebte Leistung erreicht wurde. 2. Er wird entscheidend sein im Hinblick auf die Forschungsarbeiten, die neue Erkenntnisse über dieses «Plug-and-Test-Gebäude» liefern sollen. 3. Er wird zur Optimierung bei der Umsetzung und Begleitung von Weiterentwicklungen des Gebäudes im Rahmen seiner Nutzung beitragen, d.h. bei allfälligen Veränderungen der Bauelemente und/oder technischen Installationen sowie bei der Verwaltung und Rationalisierung der Räume.
Die zentralen Begriffe: Wohlbefinden, Ökonomie der Ressourcen und Innovation
Im Smart Living Lab wird Forschung in vier Themenbereichen getrieben: Wohlbefinden und Verhalten, Bautechnologien, Energiesysteme sowie Interaktionen und Designprozesse. Ist das Smart Living Lab einmal gebaut, wird es ständig weiter entwickelt, um der Wissenschaft dienen und seine Leistungen verbessern zu können, eine lange Lebensdauer zu garantieren und stets an der Spitze der Innovation zu stehen.
Kontakte
- BFF SA, Philippe Jemmely, Direktor, philippe.jemmely@bluefactory.ch, +41 26 422 37 10
- BFF SA, Virginie Dulucq, Projektleiterin, virginie.dulucq@bluefactory.ch, +41 26 422 37 10
- Volkswirtschaftsdirektion (VWD), Olivier Curty, Staatsrat, olivier.curty@fr.ch, +41 26 305 24 02
- EPFL Freiburg und Smart Living Lab, Martin Gonzenbach, operativer Direktor,
martin.gonzenbach@epfl.ch, +41 21 693 28 60
Facts & Figures zum Gebäude des Smart Living Labs
Bodenfläche | 5’000 m2 |
Bauart | Gebäude aus lokalem Holz, offen, in ständiger Weiterentwicklung, ressourcenschonend |
Baukosten | CHF 25 Millionen |
Bauherrin | BFF SA |
Unternehmen | JPF Entreprise Générale AG, Bulle |
Baubeginn | 2023 |
Inbetriebnahme | 2025 |
Steckbrief | Lebendiges Labor, das der Zukunft des Lebensraums und dem nachhaltigen Bauen gewidmet ist. |
Arbeitsstellen, geschätzt | 130 Forschungsstellen der Institutionen EPFL, Hochschule für Technik und Architektur Freiburg, Universität Freiburg |
Kontakt
Martin Gonzenbach
-technology transfer
-administration
Information
Bluefactory Fribourg-Freiburg SA AG
Bluefactory Fribourg-Freiburg SA
Auftrag der 2014 gegründeten Bluefactory Fribourg-Freiburg SA ist es, das CO2-arme Innovationsviertel blueFactory zu entwickeln, aufzubauen, zu betreiben und zu beleben. Im Innovationsviertel sind heute 340 Personen in ca. 50 Einheiten (KMU, Startups, innovative Akteure und universitäre Forschung) tätig. Bluefactory fördert die Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung und der Kreislaufwirtschaft.
Smart Living Lab
Das zusammen mit dem zur EPFL gehörigen Campus 2014 in Freiburg gegründete Smart Living Lab ist ein Forschungszentrum zum Thema «Zukunft der gebauten Umgebung». Es ist auf dem Gelände des Innovationsviertels Bluefactory ansässig, einem der Standorte des Netzwerks Switzerland Innovation Park West EPFL. Es beherbergt Forschungsteams der EPFL, der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg und der Universität Freiburg, die zusammen ein interdisziplinäres Zentrum mit internationaler Ausstrahlung bilden, das ein Experimentierfeld für Forschungen im Bereich «nachhaltiger Lebensraum» unter realen Bedingungen bietet.