Pressemitteilung
Ein neues Forschungsprojekt, welches von der EPFL und dem Smart Living Lab Freiburg in den kommenden 8 Jahren koordiniert wird, zielt darauf ab, den Energieverbrauch des Landes mittels einer direkten Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerung und Living Labs zu senken. Durch eine enge Kooperation des akademischen, öffentlichen und privaten Sektors sollen nachhaltige Lösungen erarbeitet werden, bei denen der Komfort und das Wohlbefinden der Menschen im Vordergrund stehen.
Das Projektteam, bestehend aus der EPFL und dem Smart Living Lab in Freiburg, hat eine wichtige Ausschreibung des Bundesamtes für Energie (BFE) gewonnen. Unter dem Namen SWICE (Sustainable Wellbeing for the Individual and the Collectivity in the Energy transition), zielt das Projekt darauf ab, den Energieverbrauch der Schweizer Bevölkerung zu senken, indem die natürliche und bebaute Umwelt an neue Lebensweisen, wie z. B. der Telearbeit, angepasst wird. Bei der Entwicklung neuer Strategien wird dem Komfort und dem Wohlbefinden der Menschen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. "Wir glauben, dass die sozialen und individuellen Aspekte in unseren gemeinsamen Bemühungen rund um die Energiewende ein zentrales Element sind, weshalb wir den Menschen in den Mittelpunkt unseres Ansatzes stellen wollen", sagt Marilyne Andersen, Professorin an der EPFL und Koordinatorin sowie akademische Leiterin des auf acht Jahre angelegten Projektes.
Wir glauben, dass die sozialen und individuellen Aspekte in unseren gemeinsamen Bemühungen rund um die Energiewende ein zentrales Element sind.
— Marilyne Andersen, Professorin an der EPFL und Koordinatorin sowie akademische Leiterin des SWICE Projektes
Mit Hilfe von "Living Labs", die über die ganze Schweiz verteilt sind, werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Hypothesen aus der Forschung direkt mit den Einwohnerinnen und Einwohnern des Landes testen, um bestimmte Verhaltensweisen nachhaltig zu ändern. Dabei werden drei Hauptbereiche gemeinsam untersucht: die bebaute Umwelt, der öffentliche Raum und die Mobilität. Diese Bereiche werden wiederum auf der Ebene des Gebäudes, des Quartiers und der Stadt angegangen. Um innovative Lösungen zu generieren, werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Soziologie, Psychologie, Maschinenbau, Elektrotechnik, Architektur und Stadtplanung, Bauingenieurwesen, Wirtschaft, Chemie, Informatik und Umwelttechnik eng zusammenarbeiten. "Eines unserer Ziele ist die Umwandlung von Stadtvierteln in Orte der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen, von der erneuerbaren Energie, die ein Gebäude erzeugt, bis hin zur Hybridisierung und Flexibilisierung von Wohn- und Freizeiträumen sowie Arbeitsmodalitäten", erklärt Dr. Luisa Pastore, SWICE Projektleiterin, die eng mit dem Forschungsbüro der EPFL zusammenarbeiten wird. Nach Abschluss des SWICE-Projektes sollen die erarbeiteten Empfehlungen in zwei Pilotprojekten getestet werden.
Freiburg’s Ausstrahlungskraft
Das zukünftige Gebäude des Smart Living Labs in Freiburg wird neben anderen formell anerkannten Living Labs in Zug und Winterthur einer der bevorzugten Teststandorte für dieses Forschungsprojekt sein. Der Campus der EPFL und der Universität Lausanne, der Standort der BlueFactory in Freiburg, der Kanton Genf sowie die Städte Freiburg, Winterthur und Zürich werden ebenfalls als Fallbeispiele dienen. Ein virtuelles Living Lab wird es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zudem ermöglichen, verschiedene Hypothesen in Form von Spielen mit den Teilnehmenden zu testen. "Der Ansatz der Living Labs beinhaltet eine aktive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Angestellten, Immobilienverwaltern, Unternehmen und Körperschaften. Das Smart Living Lab als Forschungszentrum mit einem eigenen Gebäude für Experimente, welches mit der Building2050 Forschungsgruppe den Impuls für das Projekt gegeben hat, wird daher ein Hauptakteur innerhalb des SWICE Projektes und seinem Schweizer Netzwerk von Living Labs sein", erklärt Martin Gonzenbach, operativer Direktor des Smart Living Labs in Freiburg.
Das Smart Living Lab wird ein Hauptakteur innerhalb des SWICE Projektes sein.
— Martin Gonzenbach, operativer Direktor des Smart Living Lab
Das SWICE-Forschungsteam vereint zehn akademische Institutionen: die EPFL (als Gastgeber), die ETH Zürich und die EMPA, die Universitäten Freiburg, Genf und Lausanne sowie die Fachhochschulen Freiburg (HEIA-FR), Luzern (HSLU), Winterthur (ZHAW) und Tessin (SUPSI). Sie werden Seite an Seite mit 30 privaten und öffentlichen Partnern zusammenarbeiten, darunter die SBB, Implenia, Groupe E und Swisscom. Das SWICE-Projekt wird im Rahmen des Programms "SWiss Energy research for the Energy Transition" (SWEET) unterstützt. Dieses Förderprogramm des Bundesamts für Energie soll Innovationen fördern, welche für die Umsetzung der Energiestrategie 2050 und die Erreichung der Klimaziele der Schweiz notwendig sind.
Referenz
SWEET Förderprogramm, Bundesamt für Energie
Finanzierung
Gesamtbudget: ~22,1 MCHF, davon ~9.9 MCHF finanziert durch das Bundesamt für Energie unter dem SWEET Programm ("SWiss Energy research for the Energy Transition").
Kontakt
Luisa Pastore
-project management
-sustainable architectural technology
marilyne andersen
Information
Swiss Federal Office of Energy