Die Gruppe Decisions Support & Operations Research der Universität Freiburg ist seit September 2022 dem Smart Living Lab angeschlossen. Bernard Ries, sein Leiter, erzählt uns mehr über seine akademische Laufbahn und seine Forschungsprojekte.

Sie treten in das Smart Living Lab ein, ein Forschungszentrum für die Zukunft der gebauten Umwelt. Was sind Ihre Erwartungen?

Bevor ich dem Smart Living Lab offiziell beitrat, war ich bereits in gewisser Weise involviert. Wir haben ein von Innosuisse finanziertes Forschungsprojekt, an dem Forscher des iimt, welches zugleich Mitglieder des Smart Living Lab waren, teilnahmen. Ich denke, dass die Zusammenarbeit von Forschern aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichen Fachkenntnissen der beste Weg ist, um interdisziplinäre Forschung zu fördern und nachhaltige Lösungen zu finden. Dies alles, um gemeinsam an der Zukunft der gebauten Umwelt zu arbeiten. Das Smart Living Lab bietet ein perfektes Umfeld, um einige der schwierigsten Probleme anzugehen, mit denen unsere Gesellschaft derzeit konfrontiert ist. Ich freue mich sehr darauf, mit meiner Forschungsgruppe einen Beitrag zu leisten und mich mit den Kollegen des Smart Living Labs auszutauschen.

Wie sieht Ihre akademische Erfahrung aus? Und worauf wird sich Ihre Arbeit in den nächsten Jahren konzentrieren?

Ich habe an der EPFL Mathematik studiert und dort von 2004 bis 2007 auch meine Doktorarbeit geschrieben. Danach ging ich für einen Postdoc in die USA (Columbia University, New York), bevor ich für eine Assistenzprofessur an der University of Warwick (UK) nach Europa zurückkehrte. Daraufhin zog ich nach Paris und verbrachte fünf Jahre an der Universität Paris-Dauphine. Im Jahr 2015 wechselte ich schließlich an die Universität Freiburg, wo ich derzeit Co-Leiter der Decision Support & Operations Research Group bin. Ich reiste somit viel, was mir auch ermöglichte, viele Forscher zu treffen und viele Kooperationen einzugehen. Es fasziniert mich immer wieder, dass man trotz der Arbeit in völlig unterschiedlichen Bereichen, oft doch eine Verbindung findet und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit eingehen kann. Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, dass sich Forscher untereinander austauschen und ihr komplementäres Fachwissen kombinieren. Nur diese Art der interdisziplinären Forschung kann Lösungen für die Probleme bringen, mit denen wir konfrontiert sind.

Das Smart Living Lab bietet ein perfektes Umfeld, um einige der schwierigsten Probleme anzugehen, mit denen unsere Gesellschaft derzeit konfrontiert ist.

Zusammen mit meiner Gruppe bringen wir Fachwissen im Bereich des Decision Support ein. Wir unterstützen Entscheidungsträger in komplexen Situationen, indem wir verschiedene quantitative Methoden und Werkzeuge wie Graphentheorie und mathematische Modellierung einsetzen. Eines unserer Hauptprojekte ist die effiziente und nachhaltige Abfallsammlung. Unser Ziel ist es, ein Entscheidungshilfewerkzeug zu entwickeln, welches Gemeinden bei der Auswahl des richtigen, ihren Bedürfnissen entsprechenden Abfallsammelkonzepts, unterstützt. Derzeit interessieren sich mehrere Parteien an einer Zusammenarbeit mit uns. Außerdem sind wir sehr daran interessiert, von unseren Kollegen des SLL zu lernen und mehr über ihre Forschung zu erfahren. Ebenso wollen wir wann immer wir können mit unserem Fachwissen beitragen.

Was inspiriert Sie an der gebauten Umwelt und ihren Forschungsprogrammen?

Die gebaute Umwelt ist ein gutes Beispiel für die interdisziplinäre Forschung. Sie betrifft nicht nur Architekten und Bauingenieure, sondern auch Datenwissenschaftler, Informatiker und Forscher der Sozialwissenschaften. Die Zusammenführung dieser Kompetenzen, wie auch die Zusammenarbeit dieser Experten fördert den Fortschritt in den Bereichen, welche unmittelbar mit den Herausforderungen unserer Welt zu tun haben. Die Forschung in der gebauten Umwelt und den damit verbundenen Bereichen kann einen großen Einfluss auf unsere Gesellschaft haben. Ein Teil der Gemeinschaft am SLL zu sein, ist sehr aufregend und ich freue mich darauf, unser Fachwissen ebenfalls mit einzubringen.

Wie bringen Sie Ihre Lehrverpflichtungen mit Ihren Forschungsprojekten in Einklang?

An der Universität Freiburg ist unsere Lehrverpflichtung sehr überschaubar, so dass genügend Zeit für die Forschung bleibt. Ich persönlich bin sehr froh, Lehrverpflichtungen zu haben, da ich es als sehr bereichernd empfinde mit Studierenden in Kontakt zu sein, ihnen komplexe Themen näher zu bringen und sie manchmal sogar für diese Themen zu begeistern. Beim Unterrichten lerne ich viel von den Studenten und ich bin immer bereit, meine Lehrfähigkeiten zu verbessern. Ich mag es auch manchmal eine Pause von der Forschung zu haben, um meine Gedanken zu ordnen und meinen Kopf zu lüften. So ist die Lehrtätigkeit neben der Forschung eine gute Gelegenheit dafür.

Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?

In meiner Freizeit widme ich mich hauptsächlich meiner Familie und meinen Freunden. Mit meiner Frau und unseren beiden kleinen Kindern, die gerade eingeschult wurden, fahren wir gerne in die Berge oder an einen See. Wir versuchen unsere Freunde regelmäßig zu sehen, laden sie ein und verbringen Zeit mit ihnen bei einem gemütlichen Abendessen. Ausserdem bin ich ein grosser Fan von Fribourg Gottéron und versuche daher, nicht zu viele Spiele zu verpassen.

Kontakt

Bernard Ries

Head of Decision Support & Operations Research (DS&OR)
Professor- UNIFR
-transportation engineering
-smart houses or cities
-modeling, simulations and algorithms

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Decision Support & Operations Research

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