Energiesimulation auf Gebäudeebene und Integration des numerischen Modells

Der Gebäudesektor ist für 36 Prozent der Treibhausgasemissionen in Europa verantwortlich und steht darum im Fokus internationaler Abkommen zum Klimawandel, die gemäss dem neuesten Bericht des Weltklimarates IPCC (2018) ein klimaneutrales Europa ab 2050 anstreben. Die Entwurfsphase und insbesondere die frühen konzeptionellen Phasen sind entscheidend im Hinblick auf die künftige Energieeffizienz eines Gebäudes.

Aus vielen Studien (z. B. Attia et al. 2013; Jusselme et al. 2018) geht hervor, dass im Vorfeld der Entwurfsphase selten Simulationswerkzeuge eingesetzt werden, obwohl diese beim Entwerfen eine wichtige Hilfe zur Berücksichtigung von Energieeffizienz- und der Umweltkriterien bieten können. Einer der Hauptgründe dafür sind die mit der Verwendung der Software verbundenen hohen Kosten, die insbesondere dadurch entstehen, dass für die Nutzung der Simulationstools die Eingabe detaillierter Informationen erforderlich ist.

Abgesehen von der Zeit, die für die Erfassung dieser Daten benötigt wird, schränkt auch das geringe Vertrauen in ihre Robustheit die Verwendung der Simulationsergebnisse in den frühen Projektphasen stark ein. Um den Einsatz von Simulationswerkzeugen von den allerersten Schritten des Entwurfsprozesses an zu erleichtern und fördern, besteht die Herausforderung darin, den Aufwand zur Gewinnung der Eingabedaten (Inputs) zu minimieren und den Mehrwert der Ergebnisse (Outputs) zu maximieren.