Entwicklung von technischen Konzepten für die Verdichtung städtischer Wohnflächen

Das Projekt ConDensUrbEN will konkrete technische Vorschläge entwickeln, die der Verdichtung städtischer Wohnflächen anhand von wirtschaftlich interessanten Aufstockungen auf bestehenden Gebäuden dienen sollen. Diese Bautechniken müssen den vielfältigen, komplexen und immer grösseren Ansprüchen genügen, die sich aus dem engeren Zusammenleben und den erwarteten Klimaextremen ergeben. Zugleich sollen sie umweltfreundlich sein, was die Nutzung der natürlichen Ressourcen, den Ausstoss von Klimagasen und den Energieverbrauch anbelangt.

Alle demografischen Prognosen weisen darauf hin, dass die Bevölkerungsdichte im Siedlungsgebiet in den nächsten Jahrzehnten stark zunehmen wird. Um der Zersiedelung (zu Lasten der landwirtschaftlichen und natürlichen Flächen) vorzubeugen, ist – wie auch im neuen Raumplanungsgesetz (RPG) verlangt – eine Entwicklung nach innen erforderlich (verdichtetes Bauen), wobei der bestehende Gebäudepark alt, heterogen und von unterschiedlicher Qualität ist. Damit auf einer gleichbleibenden Bodenfläche mehr Einwohner unterkommen können, muss der Wohnraum hauptsächlich in die Höhe wachsen (da niemand untertags wohnen möchte).

Aus dieser Ausgangslage ergeben sich die folgenden Fragestellungen:

1) Welche Baumaterialien und ‑techniken sind angesichts des bestehenden Gebäudeparks geeignet, um dank Aufstockung Wohnfläche zu gewinnen, ohne die bestehenden Bauten und deren Umfeld unverhältnismässig zu beeinträchtigen?

2) Welche Anforderungen müssen erfüllt sein, damit dieses vertikale Wachstum den Anforderungen von Wirtschaft, Umwelt, Benutzer- und Bevölkerungskomfort von heute und morgen genügt?

Aufstockungen auf bestehenden Gebäuden stellen, gerade bei Produktion und Einbau der Gebäudeelemente, ganz andere Anforderungen als Neubauten. Um das bestehende Bauwerk nicht zu überbeanspruchen, müssen die verwendeten Komponenten grundsätzlich möglichst leicht sein. Dies lässt sich mit Leichtbaumaterialien erreichen, die zu Komponenten herkömmlicher Grösse verarbeitet werden, oder aber mit Hochleistungsmaterialien, aus denen dünne und somit auch leichte Komponenten gefertigt werden.

Ihre wirtschaftliche und ökologische Leistungsfähigkeit ergibt sich namentlich aus den verwendeten Materialien, der Fabrikations- und der Einbaumethode. Dabei muss grundsätzlich auf Fertigelemente oder einfache Einbaumöglichkeiten gesetzt werden. Die ökologische Belastung ergibt sich aber auch aus der Dämmwirkung der Gebäudehülle und dem (nichttragenden) Ausbau, der den Benutzerkomfort gewährleistet. Dieser hängt im Wesentlichen von den physikalischen Anforderungen des bestehenden und künftigen Gebäudes ab (die mit dem engeren Zusammenleben und dem Klimawandel zunehmen werden).

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