Die Broye ist ein Bach, der durch das Siedlungsgebiet westlich von Lausanne fliesst und grösstenteils kanalisiert ist. Aufgrund der Entwicklung seines Einzugsgebietes ist die Kapazität der Auffangmöglichkeiten nicht mehr ausreichend, um starke Regenfälle aufzunehmen. Da es bereits zu Überschwemmungen gekommen ist, entstand das Projekt für den Bau eines Entwässerungsstollens, für welches das Institut iTEC die numerischen Simulationen zur hydraulischen Funktionalität durchgeführt hat. Entsprechend den geplanten Anschlüssen soll der neue Stollen eine Erweiterung des Einzugsgebietes der Broye ermöglichen und damit die benachbarten Wasserläufe entlasten, die ebenfalls Kapazitätsprobleme aufweisen.

Das Projekt sieht die Bohrung eines Stollens von 3 Metern Durchmesser und einer Länge von etwa 2 Kilometern in durchschnittlich 20 Meter Tiefe vor. Der Bemessungsabfluss übersteigt 60 m3 pro Sekunde. Dieser hohe Abfluss sowie die Fallhöhe und die zahlreichen Anschlüsse erfordern eine eingehende Analyse. Um die Geometrie der Konstruktion festzulegen und ihre hydraulische Funktionalität zu validieren, ist eine dreidimensionale numerische Modellierung notwendig (3D-Software).

Unter der Leitung von Professor Pfister führte das iTEC-Team eine digitale Simulation der hydraulischen Funktionalität jeder einzelnen Struktur des Baus – jeweils für mehrere Varianten und Abflussmengen – durch. Eine der Herausforderungen des Projekts ist die Verbindung des Stollens mit bodennahen Auffangräumen. Schächte mit einem Durchmesser von 10 Metern und einer Tiefe von 20 Metern müssen von der Oberfläche bis zum Stollen führen und ein kontrolliertes Abfliessen des Wassers aus den Auffangräumen an der Erdoberfläche in den Hauptabfluss im unterirdischen Stollen ermöglichen. Es handelt sich dabei um Sonderkonstruktionen, die nicht zu den Standard-Hydraulikanwendungen von Entwässerungsstollen gehören.

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