Konkrete Fallstudie zum Abbau und zur Wiederverwendung einer Industriehalle nach dem Kreislaufprinzip

Das Projekt POLYNORM will das Potenzial der Wiederverwendung im Baubereich aufzeigen – anhand eines konkreten und emblematischen Beispiels, dem Abbau der POLYNORM-Halle, einer zum Abriss bestimmten Industriehalle, und deren Wiederaufbau und Wiederverwendung an einem anderen Standort mit einer neuen Zweckbestimmung. Das Projekt gliedert sich in zwei Phasen: De-POLYNORM und Re-POLYNORM.

  • Die Ergebnisse der ersten Projektphase (8. August bis 23. September 2022) sind eine Rückbaumethodik sowie ein Demonstrator für die Umsetzung der Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, dank welchen sich die Freiburger Unternehmen und Hochschulen das nötige Know-how und Pionier-Wissen für die Wiederverwendung von Bauelementen aneignen können.
  • In der zweiten Projektphase wird der Nutzen der Wiederverwendung von Stahlkonstruktionen unter architektonischen, städtebaulichen, energetischen und ökologischen Gesichtspunkten aufgezeigt. Ziel ist es, ein Modell der Wiederverwendung im grossen Massstab zu schaffen, um die damit verbundenen Herausforderungen und Einflussfaktoren zu dokumentieren und diese Praxis, die im Kontext des Klimanotstands an Bedeutung gewinnt, zu fördern.

Die POLYNORM-Halle wurde 1958 gebaut und diente dem Unternehmen Cafag als unbeheizter Lagerraum. Die modulare Struktur der Halle bedeckt eine Fläche von ca. 688 m². Ihre leichte, ausschliesslich verschraubte Konstruktion aus abgekanteten Blechen ist besonders materialsparend und eignet sich für einen Ab- und Wiederaufbau. Derzeit ist eine Wiederverwendung dieser Struktur finanziell allerdings nicht interessant, weil sie mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden ist. Angesichts der steigenden Preise und der begrenzten Verfügbarkeit der Baumaterialien könnte sich dies in naher Zukunft jedoch ändern und die Wiederverwendung solcher Strukturen unumgänglich werden. Daher ist es unerlässlich, im Bausektor ein Know-how für die Wiederverwendung zu entwickeln und zu etablieren.

Die öffentlichen Behörden suchen im Bereich Stadtplanung nach Werkzeugen und Lösungen, um zwischen zukünftigen Abbruchbaustellen und Wiederaufbauprojekten einen Kreislauf einzurichten. Dadurch könnten im Sinne eines zirkulären – statt linearen – urbanen Metabolismus die eingehenden Baustoffströme und die ausgehenden Abfallströme von Baustellen reduziert werden.

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